Fotos speichern, verwalten und sichern
Wer kennt es nicht, nach dem Urlaub fängt die Arbeit mit den Fotos erst richtig an. Wie und wo speichere ich sie, damit ich sie überhaupt wiederfinde? Wie ist die ideale Ordner-Struktur, wann und wie mache ich am besten die Backups.
Richtig oder falsch gibt es nicht. Entwickelt einen Workflow, der zu euch passt und der für euch vor allem logisch erscheint. Ich zeige euch hier einmal, wie ich arbeite. Evt. hilft es euch, dass genauso zu umzusetzen oder ihr entwickelt daraus neue, bessere Strukturen.
Speichern
Zuallererst: speichere deine Fotos bereits im Urlaub auf einen zweiten Datenträger oder in eine Cloud. Falls das nicht geht, nimm genügend Speicherkarten mit. Ärgerlich, wenn die Bilder unterwegs verloren gehen oder gelöscht werden.
Die eigentliche Bearbeitung der Fotos beginnt schon, bevor du sie überhaupt in einem Bildbearbeitungsprogramm öffnest. Nämlich mit der Ablage bzw. dem Erstellen deiner Ordner-Struktur. Es wird später deutlich einfacher, wenn du deine Bilddateien von Anfang an strukturiert und nach einem Schema abspeicherst. Wie, ist eigentlich völlig egal. Mach es so, wie es für dich logisch erscheint und dann mach es immer auf die gleiche Weise.
Beispiel:
Bilder speichern – Workflow & Struktur
Ich speichere meine Fotos immer wie folgt ab:
Auf dem Laufwerk D:\ habe ich unter anderem einen Hauptordner, der heisst ganz einfach: FOTOS.
In diesem Ordner FOTOS geht’s nun wie folgt weiter:
· Hier folgen Unterordner, z.B.:
Unterwasser oder Tauchen / Überwasser oder Reisen / Familie / Haustiere / Natur / usw.
Nun sind wir im Ordner Unterwasser. Die weitere Unterteilung geht so weiter:
o Land (wo ich getaucht bin): Ägypten / Indonesien / Mexico / Philippinen / etc.
Nun sind wir im Ordner Ägypten. Die weitere Unterteilung geht so weiter:
§ Jahr/Datum: 2022 / 2021 / 2019 / 2018 / usw.
Nun sind wir im Ordner 2022. Die weitere Unterteilung geht so weiter:
· Bezeichnung: Gruppenreise_Südtour
In diesem Ordner speichere ich nun alle meine Jpg- und RAW-Dateien ab, also alle meine Fotos, direkt von der Speicherkarte. Ebenfalls in diesem Ordner gibt es einen Unterordner: Topshots (Bearbeitet/Auswahl) oder wie ihr den nennen wollt.
In diesem Ordner Topshots/Bearbeitet speichere ich alle bearbeiteten Bilder später ab in verschiedenen Formaten. Je nachdem, wofür ich sie brauche. Das heisst, im Ordner Topshots/Bearbeitet, gibt es nochmals 4 Unterordner, die heissen:
o Jpg72 / Jpg300 / Tiff / mitLogo
Mit diesem Ordner Topshots/Bearbeitet findest du später deine «Best-of» Fotos ganz schnell wieder und sie sind trotzdem noch bei den Originalen und du weisst genau, zu welcher Reise sie gehören.
In welchem Format werden die Bilder abgespeichert
In den Ordner Jpg72 kommen die bearbeiteten, komprimierten Bilder, die ich nutze für Social Media, also bereits verkleinerte Dateien. Diese brauchen weniger Speicherplatz, sind schneller hochgeladen und sind eher geschützt, da sie eine geringe Auflösung haben. Für den Druck sind diese Dateien absolut nicht geeignet.
In den Ordner Jpg300 kommen die Bilder in Originalgrösse, mit höchster Qualität und bester Auflösung.
In den Ordner Tiff kommen diejenigen Bilder, die ich nach der Bearbeitung z.B. im Lightroom anschliessend in einem weiteren Bildbearbeitungsprogramm weiterbearbeite oder die einfach einmal unkomprimiert parkiere.
In den Ordner mitLogo werden Jpg-Dateien abgespeichert mit dem gesetzten Logo.
Das könnte im Ganzen dann zum Beispiel so aussehen:
· Photos
· Unterwasser
· Ägypten
· 2022
· Gruppenreise_Südtour (hier kommen alle unbearbeiteten Bilder, direkt von der Speicherkarte rein)
· Topshots/Bearbeitet (hier kommen nur bearbeitete Bilder hinein – sortiert nach abgespeicherter Datei)
· Jpg72 / Jpg300 / Tiff / mitLogo
Wenn du mit Bildbearbeitungsprogrammen arbeitest wie z.B. Lightroom, etc., kannst du deine Bilder zusätzlich mit Sternen markieren und bewerten sowie mit verschiedenen Tags versehen oder Kataloge anlegen. So findest du auch im Bearbeitungsprogramm deine Favoriten schneller.
Ob du den Ordner Datum brauchst (Jahr mit genauem Datum oder nur das Jahr), sei mal dahingestellt. Ich verwende ihn ganz gerne, denn so hast du alles sauber sortiert und siehst allenfalls auch deinen Fortschritt was die Unterwasser-Fotografie betrifft bzw. siehst unter Umständen Veränderungen an einem Wrack, welches du bereits einige Jahre zuvor betaucht hast.
Bilder vorbereiten und überprüfen für den Druck
Falls du deine Bilder bearbeitest, empfiehlt sich eine regelmässige Kalibrierung deines Monitors. Du kannst sonst nicht sicher sein, ob die angezeigten Farben wirklich der Wahrheit entsprechen. Es gibt viele Möglichkeiten, die einfach oder auch sehr komplex sein können, je nachdem, wie präzise dir die Farben angezeigt werden sollen und ob du die Bilder drucken willst. Die Kalibrierung ist allerdings nicht nur für das Drucken notwendig, sondern auch für das Anschauen deiner Bilder auf verschiedenen Geräten.
Vor dem Drucken sollte zudem ein Softproof, bzw. Farbproof gemacht werden. Bei diversen Bildbearbeitungsprogrammen gibt es die Möglichkeit, das Bild vorab am Computer zu simulieren, um es in der Druckvariante zu sehen, denn nicht alles ist für den Druck machbar oder sieht gut aus, was am Computer dargestellt werden kann. Das bedeutet, je nachdem welches ICC-Profil du verwendest (Festlegung, welche Farben der Farbraum beinhaltet, usw.), kannst du unterschiedliche Varianten ansehen und es erspart dir unter Umständen einen Probedruck. Zudem hast du so später keine unschöne Überraschung. Das heisst, du weisst schon im Voraus, was du kriegst. Ein beliebiges ICC-Profil und die richtigen Druckereinstellungen reichen aber noch nicht. Dazu benötigst du ein ICC-Druckerprofil, welches für den verwendeten Drucker, Tinte und Papier abgestimmt wird. Dies würde hier aber den Beitrag sprengen. Falls es aber für dich interessant wäre, gib uns ein Feedback und wir schreiben darüber.
Wenn du ein Bild bearbeitest, gehe immer von der RAW-Datei oder von einem Tiff aus. Alles andere beeinträchtigt die Bildqualität massiv. Speicherst du z.B. auf deiner Speicherkarte nur Jpg-Dateien ab und willst sie später doch bearbeiten, hast du unweigerlich einen Qualitätsverlust. Das heisst, bei jeder Veränderung und neuer Abspeicherung im Jpg-Format wird die Qualität des Bildes schlechter und schlechter. Du kannst es dir so vorstellen, wie wenn du von einer Fotokopie eine Fotokopie machst und von dieser Fotokopie wieder eine Fotokopie, usw.
Back-up
Back-up, ein lästiges Thema. Oftmals kümmert man sich erst darum, wenn schon etwas passiert ist. Ob das durch einen Bedienungsfehler, einen Virus durch Maleware oder eine tote Hardware ist, ist am Schluss egal. Die Bilder sind weg.
Ganz vorab, was mittlerweile jedes Gerät installiert haben sollte, ist ein sogenannter Virenschutz, also Virenscanner und eine Firewall.
Oftmals sind es aber Bedienerfehler, die zum Datenverlust führen. Unbeabsichtigt die falsche Datei gelöscht oder die Speicherkarte formatiert, bevor deine Bilder wirklich save abgespeichert sind, usw. Im besten Fall können die Dateien mit einem Programm wieder hergestellt werden, aber darauf verlassen würde ich mich nicht.
Um Back-ups deiner Fotos zu machen, gibt es verschiedene Lösungen.
Fotos extern speichern
Eine normale externe Festplatte ist vermutlich die günstigste, schnellste und einfachste Lösung. Sie sind sehr robust und einfach im Handling. Zudem können sie auch einfach an einem anderen Ort gelagert werden. Hast du viele Bilder oder Dateien, kann dies sehr zeitintensiv sein. Wenn du diese Methode jedoch nicht regelmässig machst, kannst du davon ausgehen, dass Murphys Law gerade dann zuschlägt.
Dann gibt es das NAS (Networt Attached Storage), welches ebenfalls aus einer oder mehreren externen Speicherplatten besteht und am Schluss natürlich die Speicherung in der Cloud.
Ein NAS-Server ist quasi eine Festplatte mit Netzwerkanschluss. Der Vorteil dabei ist, dass du von allen Geräten, die am Netzwerk hängen, auf deine Daten zugreifen kannst. Hast du ein NAS mit mehreren Festplatten, hast du erstens mehr Speicherplatz und zweitens mehr Sicherheit, da deine Dateien automatisch gleichzeitig auf mehreren Festplatten gespeichert werden. Fällt davon einmal eine Festplatte aus, ist noch nichts verloren.
Eine weitere Alternative ist der Cloud-Speicher. Das bedeutet, das du irgendwo bei einem seriösen Anbieter Speicher anmietest und deine Dateien dorthin schiebst bzw. die Dateien dort direkt gespeichert werden. Der Vorteil ist, dass du deine Daten überall auf der Welt lagern kannst. Der Nachteil ist, dass du evt. in einem abgelegenen Ort keinen zuverlässigen Internet-Zugang hast.
Unser Tipp: Egal, welche Methode du wählst, mach es, bevor du tolle Bilder verlierst.
Speichern: Speicherkarten