Unterwasser-Fotoausrüstung austarieren
Je nach Material und Bauart ist eine Foto-/Videoausrüstung auch unter Wasser recht schwer. Um dieses Gewicht zu neutralisieren, bieten wir euch verschiedene Möglichkeiten. Am besten fragt ihr uns danach. Aber erst einmal muss man das Gewicht unter Wasser kennen. Die Ausrüstung dafür an Land auf eine Waage zu stellen, bringt natürlich überhaupt nichts. Nun, wie macht man das?
Ausrüstung negativ - Variante 1)
Ihr kommt mit eurer kompletten vorhandenen Fotoausrüstung bei uns im Laden vorbei und wir wägen das gleich vor Ort im Fantic Teich aus und neutralisieren das Gewicht nach euren individuellen Vorlieben, bis es passt. Dabei ist es ganz wichtig, dass ihr wirklich alles - also auch Kamera, Objektiv, Akkus, etc. - mitnehmt. Wenn etwas fehlt, wird das Ergebnis völlig verfälscht.
Ausrüstung negativ - Variante 2)
Ihr wägt es im Wasser selber aus. Am einfachsten geht das natürlich mit einer Kofferwaage (Hängewaage). So machen wir das auch. Ganz wichtig hierbei ist, dass wirklich alles - ausser die Waage - komplett unter Wasser ist (Badewanne reicht bei grösseren/komplexeren Ausrüstungen oft nicht mehr aus). Die Waage zeigt euch dann das effektive Gewicht der Ausrüstung im Wasser an.
Falls ihr keine solche Waage zur Hand habt, geht es auch mit einer leeren PET-Flasche. Ihr hängt also zum Beispiel eine leere, verschlossene 1.5l PET-Flasche an eure Ausrüstung und bringt das Ganze komplett unter Wasser. Sollte die Ausrüstung inklusive PET-Flasche noch immer zu schwer sein, ist halt eine zweite Flasche nötig. Dann füllt ihr die PET-Flasche(n) langsam mit Wasser, bis das gewünschte Gewicht erreicht ist und verschliesst die Flasche(n) wieder. Zum Schluss misst ihr das Wasser in der Flasche aus. Habt ihr zum Beispiel 1 Flasche angehängt und diese mit 0.5l Wasser füllen müssen, ist noch 1l Luft in der Flasche (1.5l Volumen - 0.5l Wasser). Das heisst, ihr müsst ca. 1kg mit Auftriebskörpern kompensieren.
Bei unseren Auftriebskörpern oder den Auftriebsarmen (mit Kugel-Anschluss) steht immer, wieviel Auftrieb diese generieren. Werden Auftriebskörper oder -arme verwendet, ist es immer wichtig, dass diese in der Mitte der Ausrüstung oder gleichmässig rechts und links verteilt werden, damit die Ausrüstung unter Wasser nicht in Schieflage gerät. Grundsätzlich ist es am besten, direkt dort zu kompensieren, wo es nötig ist.
Eine sauber neutral tarierte Foto-/Videoausrüstung ist natürlich perfekt. Manchmal ist genau neutral aber nicht möglich. Die meisten Unterwasser-Fotografen tarieren ihr Equipment dann lieber leicht negativ, damit es beim Loslassen nicht vor dem Gesichtsfeld 'rumbaumelt' sondern etwas absinkt. Aber natürlich ist das auch ganz individuell.
Bedenkt ausserdem, dass Salzwasser etwas mehr Auftrieb hat als Süsswasser. Wenn ihr eure Ausrüstung also im Süsswasser perfekt neutral austariert, ist sie im Salzwasser dann schnell positiv.
Zu bedenken: Besondere Schlaumeier haben sich vielleicht schon gedacht, sie müssten mit einer schweren Fotoausrüstung dafür weniger Blei ins Jacket packen. Das geht so lange gut, wie man die Kamera direkt am Körper hält. Streckt man damit aber beim Fotografieren die Arme etwas aus, verlagert sich das Schwergewicht und man liegt Kamera/Kopf-über im Wasser. Das kann schnell mühsam werden. ;-)
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Dome Port zieht vorne nach oben
Gerade bei leichteren Dome Ports mit Acryl-Scheibe ist das oft ein Thema. Damit man nicht permanent dagegen halten muss, gibt es von Ikelite ein Trimmgewicht, das für Dome Ports aller Marken bis ca. 8.5" Durchmesser geeignet ist. Alternativ könnt ihr natürlich auch selber etwas basteln - zum Beispiel mit Fussblei.
Veranschaulichung von Problem und Lösung (Youtube-Video)
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